Internationale Plattform für inklusive Bühnenkunst

Anatomie der Vielfalt

in dieser Tanzperformance stellt sich das inklusive Team unterschiedlichen Fragen um sexuelle Identität und konservative gesellschaftliche Prägung. In einem Kaleidoskop aus eindrücklichen tänzerischen Szenen folgen wir Ihnen auf der Suche nach persönlichen Antworten auch in teils phantastische und surreale Phantasiewelten.

Was bereichert eine Gesellschaft mehr als die Vielfalt? Die Geschichte von Minderheiten besteht seit jeher aus Schweigen, aus Umrissen die keine Figuren darstellen, und aus Linien, die sich überschneiden, ohne eine definierte Landschaft darzustellen.

In „ANATOMIE DER VIELFALT“ unternehmen die Darsteller:innen den Versuch, einige dieser Linien immer wieder zu zeichnen, um einige Landschaften hervorzuheben. In der Performance wird Kritik an die Biopolitik des Geschlechts gestellt und die Tänzer:innen erstellen eine Kartografie des Widerstands gegen die Vergeschlechtlichung des Körpers und des Begehrens. Aber sie erstellen auch eine Karte aus Flächen für die Projektion von Subjektivitäten, die über das Geschlecht hinausgehen. Dabei werden in der Performance Puppen zu Projektionsflächen auserkoren, als unbeschriebene neutrale Blätter, als Skizzenblock für individuelle Entwürfe dienen sie zur Beschreibung und Manifestation derselben.

So ermutigen sich diese Menschen, sich selbst zu entdecken, sich selbst wahrzunehmen, sich auszudrücken und sich zu erlauben, sie selbst zu sein. Zu existieren. Eine reale, nicht fiktionale Existenz zu sein. Zu begehren und zu lieben, ohne festgelegte Muster. Diese Figuren ermächtigen sich anerkannt und akzeptiert zu werden.

Individuell zu sein und gleichzeitig dazugehören zu wollen, ist eine harter Kampf, für manche Menschen eine übermenschliche Herausforderung und für andere manchmal auch unmöglich. In der Vielfalt ist jeder Körper wichtig, jede Person wichtig, jeder Unterschied bereichert. Jede Manifestation des Begehrens ist ein Hauch von Leben: „Der Körper“ inspiriert und bringt neue Verhaltensweisen hervor. „Das Verlangen“ inspiriert und materialisiert verschiedene Arten von Beziehungen. In der Vielfalt liegt, dass alle Körper und alle Personen unabhängig von ihrer Form oder ihrem Sein relevant sind. „Der Blick liegt in der Freiheit, der Selbstwahrnehmung und dem Respekt“, um ihn zum Ort eines politischen und ästhetischen Anspruchs zu machen.

Konzept und Regie: Fabián Aimar

Darsteller:innen: Zoe Akkermann, Doris Geist, Markus Hoft, Valeria Martis, Martin Piloponsky, Sergey Zhukov

​Ort: Schwankhalle Bremen

Wann: 01.10.20234