Internationale Plattform für inklusive Bühnenkunst

made in Deutschland – BauHaus

Tanzstück von Fabian Aimar und Günther Grollitsch

In unseren Häusern, in Dingen des täglichen Lebens, in unserer gesamten Gesellschaft hat das Bauhaus nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Die gestalterischen Reformimpulse der Schule wirken fort, obwohl das Bauhaus schon 14 Jahre nach seiner Gründung von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Schulgründer Walter Gropius formulierte 1924 fundamentale Anliegen: „Wie werden wir wohnen, wie werden wir siedeln, welche Formen des Gemeinwesens wollen wir erstreben?“ Die Produktion „Made in Deutschland – Bauhaus!“ sucht nach aktuellen Antworten.

101 Jahre nach Gründung des Bauhauses stellt sich die grundsätzliche Frage, wie unser heutiger Umgang mit ungewohnten künstlerischen und gesellschaftlichen Positionen ist. Werden sie akzeptiert, aktiv gesucht, unterstützt? Wie können neue Ideen und Impulse aus Kunst, Kultur und Gesellschaft als Anstoß für die Veränderung politischer Systeme fruchtbar werden? Und wie steht es mit dem Spannungsverhältnis von individueller Freiheit und kollektiven Schaffensprozessen? Wie kann sich, ganz konkret, der tanzende Körper in eine Form einfügen, ohne seine Individualität zu verlieren?

Das Bauhaus steht noch heute für einen eindeutig gesellschaftsverändernden Anspruch. Es nutzte sein großes kreatives Potential nicht nur für soziale Wohnbauprojekte, sondern auch für die Verbreitung eines demokratischen Grundverständnisses – in das Frauen freilich nur bedingt einbezogen wurden. „Made in Deutschland – Bauhaus!“ übersetzt diese Befunde in starke choreografische Bilder. Der radikale Bruch mit den Konventionen des Ballett, wird ebenso sichtbar wie die Faszination ganz neuer, geometrisierter

Bewegungsformen. Eingespannt in Trapeze und Dreiecke werden die Körper der Tanzenden zu Experimentierobjekten – zu Prototypen einer Moderne, die in einer Mischung aus Minimalismus und persönlicher Emanzipation ein neues Selbstverständnis anstrebt.

Immer geht es dabei um die Suche nach einer Essenz: von Bewegungen, von Haltung, von Weltsicht. Günther Grollitsch choreografiert die Annäherung an diesen Anspruch gemeinsam mit dem siebenköpfigen Ensemble, basierend auf der Originalidee, Konzept und Dramaturgie von Fabian Aimar.

Aufführungen:

  • Premiere: 31. Januar und  1., 6., 7. Februar 2020 in der Schwankhalle Bremen

Dieses Stück wurde nur ein einziges Mal und nur für vier Aufführungen von dem folgenden Produktionsteam aufgeführt:

Idee/ Konzept / Dramaturgie: Fabian Aimar | Projektleitung/ Choreografie: Günther Grollitsch | Tanz: Neele Buchholz, Jenny Ecke, Magali Sander Fett, Adriana Könemann, Oskar Spatz, Adrian Wenzel, Sergey Zhukov | Produktionsassistenz: Tim Gerhards, Corinna Mindt | Kostüm: Silke Schumacher-Lange I Licht/ Technik: Carlos Heydt | Produktion: steptext dance project in Kooperation mit tanzbar_bremen

Gefördert durch die Aktion Mensch. Mit freundlicher Unterstützung durch die Waldemar Koch Stiftung und die Stiftung Sparda Bank Hannover.