Die Vorträge und Gesprächsrunden werden online zugänglich sein.
Übersetzung in DGS und einfache Sprache ist für alle Veranstaltungspunkte geplant.
Ganztägig ist der WUNSCH(T)RAUM geöffnet und zugänglich.
DONNERSTAG 22.01.2026
10h – Eröffnung mit Ehrengäst_innen.
11:15h – Vortrag
Wiebke Hendess / Charleen Kühl
Einführung in das Thema Sexualassistenz
Was bedeutet Sexualassistenz? In diesem Vortrag erklären Wiebke Hendess und Charleen Kühl die wichtigsten Begriffe und Grundlagen. Sie zeigen, welche Formen sexueller Assistenz es gibt und worum es dabei geht: um Unterstützung, Nähe, Selbstbestimmung und ein gutes Leben.
Ein weiterer Teil widmet sich Vielfalt und Körperlichkeit. Dabei geht es auch um queere Perspektiven und die Frage: Wie können Menschen mit Behinderung ihre Sexualität selbstbestimmt leben – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Körperform?
12:15h – Vortrag
Christiane Biller-Pech
Sexuelle Identität – heute und gestern
Sexuelle Identität entwickelt sich im Laufe des Lebens. Dieser Vortrag lädt dazu ein, hinzuschauen: Was hat sich in den letzten Jahrzehnten über Sexualität, Rollenbilder und Selbstbestimmung verändert? Und was wirkt bis heute nach?
Christiane Biller-Pech bringt dafür eine ganzheitliche Sicht ein. Durch ihre Ausbildung in Psychologie sowie Sozialwissenschaften und Pädagogik verbindet sie Fachwissen mit einem Blick auf Gefühle, Ethik und Inklusion. Sie spricht über Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen – und über die Frage, wie Begleitung so gestaltet werden kann, dass sie sicher, respektvoll und selbstbestimmt ist.
Der Vortrag richtet sich an Fachkräfte, Angehörige und alle Interessierten. Er bietet Orientierung und praktische Impulse für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualassistenz und sexueller Identität.
14:00h nn
15:00h – Vortrag
Florian Bär & Renate Bandha
Sexualbegleitung – Wege in die selbstbestimmte Körperlichkeit
Nähe, Berührung, Partnerschaft oder Sex sind für viele Menschen wichtige Teile des Lebens. Menschen mit Behinderung erleben hier oft zusätzliche Hürden: Einsamkeit, fehlende Gelegenheiten, Unsicherheit oder zu wenig körperliche Zuwendung. Das kann sehr belastend sein.
Florian Bär und Renate Bandha sind Sexualbegleiter*in. In ihrem Vortrag geben sie einen offenen und ehrlichen Einblick in ihre Arbeit. Sie erklären: Was ist Sexualbegleitung genau? Wie läuft eine Begleitung ab? Welche Werte, ethischen Regeln und Grenzen sind wichtig?
Im Anschluss beantworten die beiden gern Fragen – persönlich, respektvoll und ohne Tabus.
16:30h – Vortrag
Antonio Centeno
asistenciasexual.org
Körperliche Utopien und Dystopien rund um die sexuelle Assistenz
Vorstellung der spanischen Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben (Movimiento de Vida Independiente) und seiner Sichtweise auf Sexualassistenz.
Einführung in das Projekt asistenciasexual.org. Verbindung zwischen Independent-Living-Ansätzen, Sexualassistenz und der UN-Behindertenrechtskonvention
online Vortrag in spanischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche
19:00h – Filmpräsentation
Berühr mich!
Julian Haisch, Hendrik Ströhle, Filmakademie Baden-Württemberg
FREITAG 23.01.2026
10h – Vortrag
Patrizia Kubanek
Sexuelle Entwicklung, Lust und Lustempfinden
Dieser Vortrag führt in das Thema „Sexualität und Behinderung“ ein. Patrizia Kubanek erklärt, wie Behinderungen gesellschaftlich kategorisiert werden und warum diese Einteilungen oft zu Vorurteilen führen. Sie zeigt, wie Körperbewusstsein und Selbstbild entstehen – und wie sehr sie von Normen und Erwartungen beeinflusst werden.
Ein wichtiges Thema ist das sogenannte „Normalitätsmärchen“: die Vorstellung, es gebe nur eine „richtige“ Art, Körper und Sexualität zu leben. Der Vortrag macht deutlich, wie Ableismus (also die Abwertung von Menschen mit Behinderung) Lust, Beziehungen und Selbstwert beeinflussen kann.
Zum Schluss stellt Patrizia Kubanek Hilfsmittel, Ideen und kreative Wege vor, die Inklusion stärken können – damit Menschen mit Behinderung Sexualität, Lust und Partnerschaften selbstbestimmt und vielfältig leben können.
11:15h – Austausch und Arbeitsgruppen
Zukunftswege bauen
13:30h – Impulsvortrag von Dr. Joachim Steinbrück
im Anschluss
14:00h – Gesprächsrunde mit politischen Vertreter:innen
16:ooh –Vortrag
Wiebke Hendess / Charleen Kühl
Sexuelle Selbstbestimmung – Empowerment und Vernetzung von Menschen mit Behinderung
In diesem Vortrag geht es um Empowerment: also um Stärkung, Mut und Handlungsmöglichkeiten. Wiebke Hendess und Charleen Kühl fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden:
- Was kann ich selbst tun, um Sexualität und Partnerschaft leben zu können?
- Wie finde ich Wege, die zu mir passen?
- Wie kann ich über Erfahrungen sprechen und andere unterstützen?
Der Vortrag richtet sich ausdrücklich an Menschen, die sich selbst als behindert oder beeinträchtigt erleben – zum Beispiel Menschen mit Neurodivergenz, Lernschwierigkeiten, chronischen Erkrankungen, Körper- oder Sinnesbehinderungen.
Wichtig ist den Referentinnen Solidarität: Unterschiedliche Beeinträchtigungen sollen sich gegenseitig stärken. Vernetzung und Austausch stehen im Mittelpunkt.
17:ooh – Workshop
Florian Bär & Renate Bandha
Selbstbestimmt eigene Grenzen wahren
Menschen mit Behinderung sind besonders häufig von Übergriffen oder Missbrauch betroffen. Oft passiert das, weil Grenzen nicht ernst genommen werden – oder weil es schwerfällt, „Nein“ zu sagen.
In diesem Workshop geht es darum, die eigenen Grenzen besser zu spüren und zu schützen. Florian Bär und Renate Bandha zeigen:
- Wie erkenne ich Situationen, die mir nicht gut tun?
- Wie kann ich auf mein Gefühl hören?
- Wie sage ich klar „Nein“, wenn etwas nicht okay ist?
Nach einem kurzen theoretischen Einstieg gibt es praktische Übungen. Sie sollen helfen, im Alltag Distanz und Nähe selbstbestimmt zu gestalten. Menschen mit und ohne Behinderung sind willkommen, wenn sie bereit sind, sich achtsam auf das Thema einzulassen.
SAMSTAG 24.01.2026
10:00h – Workshop
Patrizia Kubanek
Im eigenen Körper ankommen
Dieser Workshop hilft dabei, wieder stärker ins eigene Körpergefühl zu finden. Mit angeleiteten Körper- und Atemübungen wird der Zugang zu Wahrnehmung, Empfinden und Selbstkontakt unterstützt. Die Atemtechnik dient dabei als einfache, alltagstaugliche Methode zum Ankommen, Beruhigen und besseren Spüren des eigenen Körpers – als Grundlage für Selbstbestimmung und Wohlbefinden.
11:30h – Workshop/Vortrag
Zarah Henschen
FUCK YEAH Sexshopkollektiv
Toys für Menschen mit Behinderungen
Wie können Toys und andere Produkte, Menschen mit Behinderungen im Ausleben ihrer Sexualität unterstützen? Wir stellen besonderen Toys vor, geben Tipps für besonderes Design und Material.
14:00h – Workshop
Florian Bär und Renate Bandha
Flirten ohne Hindernisse
15:30h – Themenblock – KUNST UND MENSCHENRECHTE
mit Vortrag von Manfred Nowak
Das Verhältnis von Kunst und Menschenrechten
Der Vortrag wird sich mit den unterschiedlichen Ebenen des Verhältnisses von Kunst und Menschenrechten auseinandersetzen. Zum einen schützen die Menschenrechte (Meinungs- und Medienfreiheit, Kunstfreiheit, Recht auf Teilnahme am kulturellen Leben und Schutz des intellektuellen Eigentums) die Kunst, was in Zeiten zunehmender Einschränkungen künstlerischen Schaffens in vielen Ländern der Welt immer wichtiger wird. Zum anderen trägt engagierte Kunst in ihren vielfältigen Formen (Literatur, Theater, Tanz, Film, Musik, bildende Kunst etc.) dazu bei, Themen der Menschenrechte aufzugreifen und ein im Vergleich zur klassischen Menschenrechtsarbeit viel breiteres Publikum für Menschenrechte zu sensibilisieren. Mit dem Master of Arts in Applied Human Rights an der Universität für Angewandte Kunst in Wien wurde weltweit erstmals ein postgradualer Lehrgang geschaffen, der Kunst und Menschenrechte verbindet. Das Wechselverhältnis von Kunst und Menschenrechten soll an konkreten Beispielen veranschaulicht werden.
danach
17:30h – Künstlergespräch
mit Susanna Wüstneck
Am Freitag den 23.01.2026 findet um 19:ooh die Premiere der
TanzTheaterPerformance
quasi menschlich
statt.
Gefolgt von einer Aufführung am 24.01.2026 zur selben Uhrzeit.