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Alte Knacker

Dieser umgangssprachliche Begriff aus dem Deutschen begleitet und beeindruckt mich seit meinem ersten Aufeinandertreffen mit der deutschen Sprache. Die vielen unterschiedlichen Phantasien, die er bei mir auslöste, als ich ihn das erste mal hörte, beschäftigen mich nachhaltig und schüren den Wunsch ihn künstlerisch zu durchleuchten. (Fabian Aimar)

Zuerst stellt sich die Frage, was ist ein Knacker? Darf die Person zu dem Begriff laut dem „bestimmten Artikel“ ausschließlich männlich sein, oder ist das wie so oft in der Sprachevolution nur  tradierte Fassung? Recherchen zur Überlieferung ergeben, dass der Terminus vermutlich weniger mit dem englischen „knackers yard“ noch mit dem Knacken der Gelenke alter Menschen zu tun hat; obwohl in diesen Vorstellungen durchaus viel theatrales Potential enthalten ist, welches ich nicht „mit dem Bade“ ausschütten wollen würde.

Laut unterschiedlichen Internetseiten kommt der Begriff „Alter Knacker“ aber eher aus der vorindustriellen Weberei. Zur damaligen Zeit wurden meist alte Menschen eingesetzt um das Knackzählwerk für die Garnlänge auf den Garnspulen zu kontrollieren.

Dabei wurde vielleicht auch oft Seemannsgarn gesponnen – um noch einmal in die Umgangssprachenkiste zu greifen.

Die Begriffe Schönheit, Kraft, Vitalität, Bewegung, etc. bezieht sich meist auf Jugendbilder. Dies werden konterkarieren und die Aspekte derselben dem Alter zugeschrieben. Alte Menschen mit erfahrenem Blick, gereiften Qualitäten und gelebten Körpern sind hier die Schönheitsideale und wurden zu den Angelpunkt dieser Bühnenproduktion.

Premiere: 19.09.2022, 19.00 Uhr

Ort: Kulturzentrum Irgendwo

Amelie-Beese-Straße 8, 28199 Bremen

Von/Mit:

Fabián Aimar

Markus Hoft

Valeria Martis

Günther Grollitsch