Die Menschheit erlebt eine Zeit der Dunkelheit und Bedrohung für die Menschenrechte. Jahrzehntelange Fortschritte werden in alarmierender Geschwindigkeit zunichtegemacht. Autoritäre und faschistische Tendenzen nehmen zu, extreme Ungleichheit breitet sich aus, das humanitäre Völkerrecht wird missachtet, und Angriffe auf die Gleichstellung der Geschlechter, auf sexuelle und reproduktive Rechte sowie auf die Teilhabe von Frauen und LGBTIQ+-Personen häufen sich.
Migration wird kriminalisiert, Politik für Menschen mit Behinderungen zurückgedrängt, und rückschrittliche Maßnahmen werden von mächtigen Regierungen gefördert – während ein Genozid vor aller Augen vertuscht wird. All dies geschieht vor dem Hintergrund einer außer Kontrolle geratenen Klimakrise. Die Menschheit scheint die Barbarei zu dulden.
Doch gerade in dieser Dunkelheit birgt die Kunst eine einzigartige Möglichkeit der Transformation. Sie kann die Gesellschaft bewegen, aufrütteln und Räume des Nachdenkens, der Empathie und des Widerstands eröffnen. Kunst kann Fragen stellen, wo die Politik schweigt, Wunden sichtbar machen, wo die Medien versagen, und Hoffnung wecken, wo Resignation zu überwiegen droht. Sie schafft Bilder und Klänge, die sich einprägen – die kollektive Vorstellungskraft anregen und so Veränderung ermöglichen.
Das Bild ist düster – aber Aufgeben ist keine Option. Die Geschichte zeigt, dass organisierter Widerstand, zivilgesellschaftlicher Druck und mutiges Handeln selbst die schlimmsten Entwicklungen umkehren können.
Künstlerinnen und Künstler tragen dabei eine besondere Verantwortung: Wie kann Kunst in einer Zeit globaler Krisen wirken? Welche Rolle kann sie spielen, um gesellschaftliche Prozesse zu beeinflussen, Bewusstsein zu schaffen und Menschlichkeit zu verteidigen?
Die Verteidigung der Menschenrechte braucht unser Engagement – in der Politik, in der Zivilgesellschaft, aber auch in der Kunst. Wir brauchen verantwortungsvolle Regierungen, doch ebenso brauchen wir kreative Stimmen, die sich einmischen, irritieren, inspirieren und Hoffnung stiften.
Nur wer sich weder von Angst noch von Apathie lähmen lässt, kann das Unrecht sichtbar machen und Wege aus der Dunkelheit weisen.
Die Tage 22. bis 24. Januar sind zum Großteil dem Thema der Sexuellen Assistenz gewidmet – mehr Informationen –
während sich am 24. Januar ab 14:30h Alles auf die Verbindung von Kunst und Menschenrechten konzentriert.
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Kunst, um über Menschenrechte nachzudenken und sie zu schützen
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Kunst als Mittel des gesellschaftlichen Aufbaus
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Die Vermittlung der Menschenrechte durch Kunst
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Die Verteidigung unserer Rechte durch Kunst
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Kunst, Menschenrechte und Behinderung
Ehrengast:
Professor Manfred Nowak
Wissenschaftlicher Leiter, Vienna Master of Applied Human Rights, Universität für angewandte Kunst Wien

