Internationale Plattform für inklusive Bühnenkunst

Tender Gender

Ein Fest der sexuellen Identität und Vielfalt am 19. August 2023 im Kulturzentrum Irgendwo.

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Kulturbeutel e.V.

Tender Gender ist eine choreografische Collage, die auf der Bühne als Puzzle zusammensetzt wird.
Unsere Ankunft in der Welt und der Beginn unserer Existenz. Die ersten Bindungen, die erste Programmierung, unsere Existenz und unser Widerstand, unsere Suche, die aufgezwungene und die intime, bis hin zu den charakteristischsten Ausdrücken unseres Seins, das Offensichtliche, das gesellschaftlich Akzeptierte, das Geforderte, das, was die Umwelt auferlegt und eine Gesellschaft, die Rollen zuweist… sogar solche, die durch Genitalien vorgegeben sind.
Tender Gender ist eine Geschichte, die dazu einlädt, Menschen nicht nur als individuell und vielfältig, sondern auch als Subjekte mit Rechten anzuerkennen, und zwar mit denselben Rechten, die in der Generalversammlung der Vereinten Nationen als gemeinsames Ideal für alle Völker und Nationen verankert sind. Wir befinden uns in 2023, in einem Jahr in dem viele Fortschritte im Bereich der Menschenrechte wieder einmal in Gefahr sind. Dies ist keine Bedrohung, sondern Realität.

In einer Welt, die von einer Pandemie heimgesucht wurde, die unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften in Mitleidenschaft gezogen hat, und auf die ein Krieg folgte, der diese stark geschädigte Weltwirtschaft erneut erschüttert hat. Die ungerecht ist und eine immer ungleichere Verteilung hervorbringt. All dies führt zu immer größerer sozialer Unzufriedenheit… was den Nährboden für Hassreden und damit den Verlust von Rechten fördert. Die Folge: mehr Intoleranz und soziale Gewalt.

Tender Gender behandelt das Thema Queer nicht ausgehend von der Garderobe. Wir wollen nicht in Klischees verfallen, was sehr einfach wäre.
Wir wollten nicht auf den gemeinsamen Nenner kommen, dass z.B. ein männlicher Tänzer ein Kleid oder andere weibliche Kleidungsstücke trägt um queere Bezüge herzustellen. Für uns sagen die Kostüme oder Kleider nichts über eine Person aus oder definieren sie, sie ergänzen sie im besten Fall. Deshalb haben wir uns dem Thema aus dem Wünschen und dem Begehren heraus genähert, aus unserer eigenen Natur und Selbstwahrnehmung heraus, und natürlich auch aus unseren eigenen Entscheidungen, die wir mit der gleichen Selbstverständlichkeit zeigen, wie wenn es um heterosexuelle Muster geht.
Wir sind Teil einer neuen Kultur. Eine Kultur der flüchtigen Trends, der Behälter und der Leere, des Momentanen und des Überflüssigen, in der es eine unterbrochene Brücke gibt, die uns fehlt, um das Körperliche mit der Seele zu vereinen, die danach lechzt, sich auszudrücken und bekannt zu sein oder anerkannt zu werden… um uns einen wahrhaften Inhalt zu geben.

Von den Figuren können wir ihre Wärme, ihr Bedürfnis nach Empathie, aber auch ihre Einsamkeit und ihr Leiden spüren.
Durch den choreografischen Ansatz werden diese Menschen ermutigt, sich selbst zu zeigen und sich zu erlauben, sie selbst zu sein. Sichtbar zu werden, um sich selbst zu stärken, denn wenn wir uns sichtbar machen, wird die Gesellschaft uns so sehen, wie wir wirklich sind. Und nur so können wir eine gerechtere und egalitärere Gesellschaft schaffen.
Stolz auf sich selbst und sein eigenes Wesen zu sein, ist die Botschaft dieses Projekts, das zu einer großen Feier der Vielfalt führt. Das Projekt lädt alle dazu ein, sich als natürlicher Teil einer bunten Gesellschaft einzubringen und vor allem gemeinsam zu feiern.